ViveaStories

25 Jahre mit Vivea - für Vivea
11Feb

Sommer 1994. Was für ein strahlender Sommertag am Tennisplatz in Bad Schönau. Ich lehne mich entspannt auf die Bartheke meines kleinen Cafés, als mein Freund Stefan fröhlich pfeifend mit seiner Tennistasche um die Ecke biegt. Schon als er seine Tasche hinstellt und mich anschaut, bemerke ich seinen frechen, herausfordernden Blick, wie ich ihn ja schon oft gesehen habe. „Wie wäre es mit einer Partie?“, entgegnet er verschmitzt grinsend über meine Theke. Da lasse ich mich nicht zweimal bitten. Nach dem anstrengenden 3. Satz beenden wir das Spiel. Ich gewinne knapp mit 1 Punkt Vorsprung. Zufrieden packe ich meinen Schläger in meine Tasche und mache mich auf den Weg nach Hause, als mir jemand am Ausgang auf die Schulter tippt.

Es ist mein alter Arbeitskollege Hubert und ich freue mich sehr, ihn zu sehen. „Und, wo hat es dich hin verschlagen?“, erkundigt sich Hubert neugierig bei mir. Stolz erzähle ich von meinem Café mit Restaurant am Tennisplatz, doch schon während ich mit ihm spreche, kommt mir, wie so oft, die Frage in den Sinn: „Wie lange willst du das denn noch machen? Sehnst du dich nicht nach einer neuen Herausforderung?“ Das Tenniscafé hat nur während der Saison geöffnet und ich spiele schon länger mit dem Gedanken, mir etwas Neues, Ganzjähriges zu suchen. Als ob Hubert meine Gedanken lesen könnte, erzählte er mir von einer wie für mich gemachten freien Stelle im Kurzentrum Landsknechte, das bald eröffnet werden soll. Dort sei man auf der Suche nach einem Restaurantleiter.

April 1995. Nach einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch hatte man mich als Restaurantleiter und Direktionsassistenten angestellt. Aufgeregt und motiviert betrete ich an meinem ersten Arbeitstag das Kurzentrum und lerne die Mitarbeiter des Hotels und auch die Arbeiter der Firmen kennen, die aktuell die Neueröffnung vorbereiten und noch Arbeiten in den Zimmern und dem Restaurant zu erledigen haben. Es ist noch einiges zu tun bis zur Neueröffnung und mein Kopf ist voll von den vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen. Freudig nervös fiebere ich der Eröffnung entgegen.

Der Tag kommt schnell und ich kann es kaum glauben, als ich den allerersten Gästen des Kurzentrums die Hand schüttle. Ich begleitete alle Besucher persönlich zu ihren Plätzen und serviere die erfrischenden Getränke und die mit Liebe zubereiteten Speisen. Mich überkommt eine Welle des Glücks, als ich in die zufriedenen und glücklichen Gesichter schaue, die sich alle fröhlich in unserem Restaurant unterhalten. Dieses Glücksgefühl scheint mir sagen zu wollen: „Hier bist du richtig, das ist der richtige Job für dich.“ Ich erfülle meine Aufgaben mit Hingabe und Leidenschaft, denn was gibt es Schöneres als die Freude, ein guter Gastgeber zu sein?

Eines Tages ruft mich der Direktor Norbert Schopf in sein Büro. Mein Herz klopft, als ich mich auf den Weg mache und Gedanken schießen mir durch den Kopf, was jetzt wohl passieren wird. Als ich den Raum betrete, schauen mich der Direktor und auch der Geschäftsführer, Vincent Künig, an. Sofort löst sich die Anspannung, als sie mir sagen, dass ich dank meiner guten Arbeit nun mehr Verantwortung in der Direktion übernehmen soll. Als ich das höre, bin ich innerlich außer mir vor Freude. Schon seit längerem habe ich mir gewünscht, auch in die anderen Abteilungen des Hotels involviert zu sein und nun erfüllt sich dieser Wunsch. Schon nach ein paar Monaten ist mir klar, dass mein neues Ziel die Position des Direktors ist.

Ich arbeite fleißig und unermüdlich für die Zufriedenheit unserer Gäste. Die lieben Worte, einzigartigen Erlebnisse, unser eingespieltes Team und die spannenden Aufgaben sorgen dafür, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Die Monate, Jahre ziehen ins Land und eines schönen Tages finde ich mich im Büro der Direktion wieder. Doch etwas ist anders, denn nun ist es mein Büro. Die harte Arbeit hat sich ausgezahlt und ich stehe nun genau dort, wo ich immer hinwollte. Ich blicke in den Spiegel und spüre neben einer tiefen Zufriedenheit über meinen Erfolg noch etwas anderes: Ein Schwall an Ideen schwirrt in meinem Kopf herum. Heute beginnt mein neuestes Abenteuer – als Direktor der Kurzentrums Bad Schönau Zum Landsknecht.

Viele Veränderungen bringen stetig neue Herausforderung in meinen Alltag als Direktor. Ich setze mich fortwährend für die Sanierung und Modernisierung unseres Hauses ein, um unseren Gästen mehr Komfort bieten zu können. Ich mache es mir immer wieder aufs Neue zur Aufgabe, sicherzustellen, dass alle bei uns erholt und zufrieden nach Hause fahren. Dazu fehlt nur noch eines. Ein Außenschwimmbad, das wir leider aus Platzgründen nicht bauen können. Dieses Problem verlangt nach einer Lösung. Ich zerbreche mir den Kopf, um die Vorstellung in meinen Gedanken Wirklichkeit werden zu lassen. Ich schaue aus dem Fenster und mein Blick fällt auf das Haus unserer Nachbarn. Wäre ihr Grundstück eine Option? Frei nach dem Motto „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ beginne ich Verhandlungen mit der Familie, um den Traum des Schwimmbades weiter voranzubringen.

September 2018. Nie hätte ich gedacht, über solche Summen nachzudenken, doch hier steht es Schwarz auf Weiß. Unter meiner Leitung wird das mittlerweile in Vivea Hotel Bad Schönau Zum Landsknecht umbenannte Hotel für 21,2 Millionen Euro vollständig umgebaut und modernisiert. Ich schwebe kurz in einer leicht nostalgischen Stimmung und ich denke an meine Zeit als Restaurantleiter zurück. Wie die Zeit vergeht, doch ich habe so vieles geschafft. Nach unglaublichen 22 Jahren sehe ich die ersten Gäste in unserem Außenpool entspannen. Durch mein Wirken haben wir nun neben dem Schwimmbad auch noch einen zusätzlichen Wellnessbereich bauen können, der Ruheräume, Saunen und einen Heubadraum beinhaltet. Um mich herum bemerke ich, wie mein Einfluss immer spürbarer wird und wie meine Arbeit immer größere Früchte trägt.

Juli 2021. 25 Jahre sind seit dem Tag vergangen, als ich aufgeregt unseren ersten Besuchern die Hand am Eingang geschüttelt habe. 25 wunderschöne Jahre voller netter, lustiger und gemütlicher Gäste, neuer Bekanntschaften und tollen Mitarbeitern, gelungenen Feiern und Harmonie im ganzen Hotel. Ich beschließe, eine Runde durch das Hotel zu machen, wie ich es schon so oft gemacht habe, doch diesmal achte ich auf alles, das sich verändert hat, seit ich es zum ersten Mal gesehen habe. Die Mitarbeiter grüßen mich freundlich, manche von ihnen sind wie ich schon seit Anfang an dabei. Unter ihnen befinden sich auch meine beiden Töchter, die mit der gleichen Leidenschaft und Freude vor einigen Jahren schon ihren Weg ins Vivea Hotel gefunden haben. Auf der Sonnenterrasse sitzt ein Pärchen, das ich zum ersten Mal als Restaurantleiter begrüßen durfte und seither jährlich wiedersehe. Ich wechsle wie gewohnt ein paar Worte mit ihnen und mache mich wieder auf den Weg. Überall ist die heimelige Atmosphäre spürbar. Es war mir schon immer wichtig, dass Harmonie, Ehrlichkeit und Positivität bei uns verinnerlicht und gelebt werden. Nun gehe ich in Pension und lasse das alles hinter mir. Hat sich mein Vorgänger damals auch so gefühlt? Mit einem lachenden und einem weinenden Auge gebe ich meiner Nachfolgerin Maria Wagenhofer, die mich schon viele Jahre unterstützt und begleitet, noch folgende Worte mit auf den Weg:

Ich führte das Haus stets mit dem Gedanken, dass man zusammen alles schaffen kann. Nur gemeinsam ist man stark. Ich wünsche von Herzen alles Gute, viel Glück und viel Erfolg.

Auch wenn ich die Herausforderungen immer bewältigt und geschätzt habe und meine Arbeit mit Hingabe und Leidenschaft gemacht habe, freue ich mich jetzt auf noch mehr nette und gemütliche Stunden, Tage und Jahre mit meiner Familie. Jetzt ist die Zeit gekommen, um die anderen schönen Dinge des Lebens zu genießen.

Vivea Hotels

25 Jahre

Unglaublich aber wahr, nach seiner erfolgreichen Zeit als Direktor des Vivea Hotels Bad Schönau Zum Landsknecht, geht Herr Gerhard Schermann nun wohlverdient in Pension.

 

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blicken wir auf die Jahre und Ereignisse zurück und wünschen alles Gute, viel Freude und vor allem viel Gesundheit.